Der Musikzug
Am
Karnevalsdienstag
des
Jahres
1950
trafen
sich
auf
dem
sogenannten
“stillen
Örtchen”
des
Restaurants
„Rheinlust”
in
Beuel
zwei
junge
Freunde.
Sie
hatten
tags
zuvor
beim
Bonner
Rosenmontagszug
mehrere
Fanfarenzüge
erlebt,
die
sie
begeistert
hatten.
Beide
waren
sich
schnell
einig,
“wieder”
einen
Fanfarenzug
zu
gründen.
„Wieder”
deshalb,
weil
beide
in
ihrer
Jugend
Fanfare
gespielt
und
getrommelt
hatten.
Dieses
Gespräch
in
intimer
Umgebung
des
genannten
Örtchens
war
die
Geburtsstunde
des
heutigen
Musikzuges.
Man
setzte
kurzfristig
Proben
an
und
am
11.11.1950
war
es
so
weit,
dass
sich
sechs
Fanfarenspieler
und
vier
Trommler im Rheingold-Theater erstmals der Öffentlichkeit darstellten.
Rund
15
Jahre
musizierte
man
als
reiner
Fanfarenzug
und
begleitete
das
Beueler
Stadtsoldaten-Corps
bei
seinen
Auftritten.
Jeweils
der
Einmarsch
und
Ausmarsch
aus
den
Säälen
erfolgte
mit
den
zackigen
Fanfarenmärschen.
Das
war
zur
damaligen
Zeit
in
den
50er
Jahren,
als
alles
noch
nicht
so
perfektioniert
war
wie
heute,
und
auch
die
Erwartungen des Publikums um einiges bescheidener waren, ein Riesenerfolg.
Als
später
dann
das
erlernte
Repertoire
der
auf
die
musikalischen
Grundtöne
beschränkten
Fanfaren-Signal-Märsche
erschöpft
war,
strebte
man
nach
Höherem:
1968
tauschte
man
die
bisherigen
Fanfaren
gegen
sogenannte
Ventil-Fanfaren
aus.
Nun
mussten
über
den
Noten,
die
man
ja
noch
nicht
lesen
konnte,
als
Eselsbrücke
„Griffziffern"
geschrieben
werden,
damit
man
„richtige"
Melodien
spielen
und
außer
den
Ein-
und
Ausmärschen
ein
musikalisches
Bühnenprogramm
bieten
konnte.
Man
hatte
„Blut
geleckt”
-
das
Musizieren
hatte
eine
ganz
neue
Qualität
bekommen,
und
man
wagte
den
Schritt
vom
Fanfarenzug
zur
mehrstimmigen
Blasmusik.
Das
Erlernen
von
Noten
war
nun
unausweichlich.
Kameraden,
die
meinten,
sie
könnten
die
Ventilfanfare
mit
dem
sogenannten
„leichten
Touristengepäck”,
der
Trompete,
austauschen
und
ohne
Proben
ein
„Star”
werden,
irrten
und
blieben
auf
der
Strecke
.
Auch
war
es
nicht
leicht,
den
richtigen
Mann
für
das
richtige
Instrument
zu
finden.
So
wurde
z.
B.
eine
Tuba
angeschafft,
aber
der
dafür
vorgesehene
Kamerad
wollte
dann
gar
nicht
dieses
Instrument spielen, „weil ihm das Ding zu schwer war”.
Aber
nach
und
nach
verschwanden
nach
tüchtigem
Üben
auch
die
„Griffhilfen”,
auch
„Fliegendreck”
genannt,
man
spielte
nach
Noten.
Mit
diesem
Schritt
war
man
so
weit,
dass
in
der
Session
1969/1970
eine
„richtige”
Blaskapelle
auftreten
konnte,
die
bis
zu
30
Mann
stark
war.
Man
spielte
fleißig
und
nutzte
die
Gelegenheit,
bei
den
bestehenden
Beueler
Orchestern
„Rheinlust”
und
„Musikverein
Beuel”
mitzuspielen,
um
Orchestererfahrung
zu
sammeln.
So
dauerte
es
nicht
lange
und
eine
starke
Nachfrage
setzte
ein:
Schützenumzüge,
Bonner
Sommer-Auftritte,
SSF-Markfest,
Pützchens
Markt,
Bonner
Rudergesellschaft,
U-Bahn-Einweihung,
Weihnachtslicht
des
General-Anzeigers,
Bundesgartenschau,
Rheinhotel
Dreesen,
Martinszüge
usw..
Aber
auch
bei
„ernsten”
Angelegenheiten
trat
und
tritt
man
auf:
Fronleichnamsprozessionen,
Christmetten,
Beerdigungen ... „alles ... mir han alles jebloose, ... vürher un och no-her!” (Zitat).
Aber
auch
die
Kameradschaft
im
Musikzug
kommt
nicht
zu
kurz
und
muss
erwähnt
werden:
persönliche
Freundschaften
führten
zur
Gründung
von
zwei
Kegelclubs,
die
bis
heute
bestehen.
Gemeinsame
Unternehmungen
wurden
durchgeführt:
Ausflüge
nach
Assmannshausen,
nach
Kulmbach,
zum
Oktoberfest
nach
München,
nach
Zell/Mosel
und
mit
dem
Gesamtcorps
nach
Antwerpen,
Gent,
in
die
Normandie,
nach
Paris
und
Berlin
usw.,
usw.
bis
hin
zum
viele
Jahre
durchgeführten
„Trainingslager”
in
Alf
an
der
Mosel. Was mag wohl dort „trainiert” worden sein?
Der
Musikzug
ist
nicht
wegzudenken
aus
dem
Corps,
er
ist
das
Aushängeschild.
Alle
Mitglieder
des
Musikzuges
sind
Mitglieder
im
Beueler
Stadtsoldaten-Corps
mit
Beitragszahlung
und
eigener
Uniform.
Dies
ist
im
Köln-Bonner
Raum
eher
selten
der
Fall
und
das
Beueler
Stadtsoldaten-Corps
ist
stolz
darauf,
einen
vereinseigenen
Musikzug
zu
besitzen.
Wer
Interesse
hat,
den
Musikzug
zu
stärken,
wendet
sich
bitte
an
den
Leiter
des
Musikzuges.
Email: musikzug [a] beueler-stadtsoldaten.de
Weitere Links
Musik: Hausgemacht
Beueler Stadtsoldaten-Corps “Rot-Blau” 1936 e.V.